Nachhaltigkeit

Bürogebäude der Zukunft müssen vor allem eins sein: in jeglicher Hinsicht nachhaltig. Was die Energieeffizienz angeht, haben Hochhäuser gute Karten, denn bei ihnen ist das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen heiztechnisch wesentlich günstiger als bei anderen Bauten.

Ein Paradebeispiel für energieeffizientes Bauen ist die Westarkade der KfW in Frankfurt am Main. Das 2006 errichtete Gebäude hat mit den höchsten Energiestandard weltweit. Der jährliche Energiebedarf liegt bei weniger als 100 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Das ist halb so viel, wie ein konventionelles Gebäude in Europa benötigt, und ein Drittel dessen, was ein solches in den USA braucht.

Erreicht wird dies durch eine kompakte Gebäudeform und eine ausgeklügelte Fassaden- und Gebäudetechnik. Die Wirkung der energieeffizienten Heizungs- und Kühlsysteme des Gebäudes wird unter anderem durch einen sogenannten „Druck-Ring“ an der Außenhülle des Gebäudes gesichert. Dabei wird mit Hilfe von 180 Ventilationsklappen eine natürliche Lüftung des Gebäudes ermöglicht, ohne dass Wind in das Gebäude eindringen kann. Das System wird automatisch mittels der Daten einer auf dem Dach installierten Wetterstation und 40 am Gebäude angebrachter Sensoren gesteuert. Die Nutzung des Tageslichtes wurde maximiert und die Abwärme des Rechenzentrums wird im Winter in das Heizsystem eingespeist.

Auch der Frankfurter Tower ist ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit. So spart das Gebäude beispielsweise Trinkwasser, denn jährlich werden 2,3 Millionen Tonnen Regenwasser aufgefangen, die für die Toilettenspülung oder die Bewässerung der Grünflächen genutzt werden.

Optimierungsbedarf besteht hingegen bei der Technologie von Aufzügen, die immer noch einer der Hauptenergieverbraucher in Hochhäusern sind. Inzwischen gibt es Systeme, mit deren Unterstützung die Bremsenergie der Kabine wieder ins Stromnetz zurückgeleitet werden kann. Auf diese Weise wird der Energieverbrauch um einiges gesenkt.

Das Paradoxe: Lifte verbrauchen mehr Energie für das Stillstehen und Warten als für das Auf- und Abfahren: Nahezu 60 Prozent des Stroms geht ungenutzt verloren, wenn sich Maschinerie und die Anzeigen im Stand-by-Modus befinden. Viele Liftkabinen sind auch immer noch nicht mit einem Bewegungsmelder ausgestattet und daher nonstop beleuchtet.

Mittlerweile haben sich die Hersteller der Stand-by-Problematik angenommen, nachdem sich viele Jahre lang auf den energetischen Wirkungsgrad der Kabinenbeförderung konzentriert wurde.