Neue dena-Studie: Funk-Messtechnik beeinflusst Heizverhalten von Mietern

Eine aktuelle Untersuchung der Deutschen Energie Agentur (dena) bringt für die FM-Branche interessante Fakten ans Licht: Im Rahmen des Modellvorhabens „Bewusst heizen, Kosten sparen“ wurden Mieter in Mehrfamilienhäusern über einen Zeitraum von drei Jahren monatlich über ihren Energieverbrauch informiert. Als Grundlage diente modernes Energiedatenmanagement und Funktechnologie. Das Ergebnis: Die Teilnehmer konnten ihn Heizenergieverbrauch um durchschnittlich 10 Prozent senken.

Bis zu 23 Prozent Einsparpotenzial

Mit der Untersuchung zeigt die dena, dass es nicht nur beim Gebäudebau und der Installation der Anlagentechnik viel Energieeinsparpotenzial gibt. Auch das Nutzerverhalten ist eine wichtige Stellschraube, um die Nebenkosten zu senken. Voraussetzung ist, dass die Mieter nicht nur über die jährliche Verbrauchsabrechnung erfahren, wie stark sie ihre vier Wände beheizen, sondern durchgehend informiert werden.

Im Modellvorhaben bewährte sich der vierwöchige Turnus: So wurde die Heizkostenersparnis von 10 Prozent in einigen Regionen sogar übertroffen. In München reduzierten die Teilnehmer ihren Verbrauch um 23 Prozent. In Berliner Mehrfamilienhäusern wurden 12 Prozent erreicht. Zu einem Anstieg der Verbrauchswerte kam es lediglich in Essen. Die dena führt diese Abweichung darauf zurück, dass in den untersuchten Mieterhaushalten überwiegend ältere Menschen leben, die sich zum einen häufig zuhause aufhielten und andererseits finanziell gut situiert seien. Der Druck, Heizkosten zu sparen, sei dadurch nicht gegeben.   

Unabhängig von der Energieeffizienzklasse

Für die FM-Branche ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass die Energieersparnis nicht an den energetischen Standard der Liegenschaften gebunden ist. Der Verbrauch konnte auch in Wohnhäusern mit guten und durchschnittlichen Energieeffizienzklassen (B bis E nach EnEV 2014) gesenkt werden. Die Einsparungen lagen zwischen 6 und 12 Prozent. Auch in sanierten Gebäuden lohnt es sich also auf regelmäßige Verbrauchsinformation zu setzen.

Erfasst wurde der individuelle Wärmeverbrauch über bereits installierte, funkfähige Energiezähler und Heizkostenverteiler. Per Funk wurden die Werte an den Energiedienstleister ista übermittelt. Die Nutzer erhielten über ein Webportal, über eine App oder per Post kostenlos Zugang zu ihren Verbrauchsdaten, die u. a. klimabereinigt dargestellt und monatlich aktualisiert wurden sowie mit den vorherigen und dem Durchschnittsverbrauch der Wohnungen im Mietshaus verglichen werden konnten. Das Energiedatenmanagement zahlte sich aus: Pro Haushalt und Jahr wurden im Durchschnitt 66 Euro Energiekosten eingespart. 90 Prozent der Teilnehmer würden die Technik ihren Freunden und Kollegen weiterempfehlen.

Den Abschlussbericht zum Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“ der dena finden Sie hier.